2025 Europameisterschaft in Vaires-sur-Marne / Kayak Cross am letzten Tag
Kayak Cross bei der Europameisterschaft 2025

Noah Hegge beim Kayak Cross in Vaires-sur-Marne beim Sprung von der Rampe
Bestes deutsches Ergebnis im Kajak-Cross durch Andrea Herzog
Im Kajak-Cross waren die Deutschen bei den Europameisterschaften in Vaires-sur-Marne bei Paris chancenlos. Mit Erreichen des Halbfinals fuhr Canadierspezialistin Andrea Herzog (Leipziger KC) das beste Ergebnis aus deutscher Sicht ein. Ein großer Erfolg für die 25-Jährige, die erstmals in dieser Saison auch im Crossboot an den Start geht. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich so weit komme. Mein Ziel war es erst einmal, einen guten Time Trial zu fahren, und es ist sehr unberechenbar, was in den Head-to-Heads passiert.“ Erfahrungen sammeln sei ihr primäres Ziel gewesen, „und das habe ich auf jeden Fall. Überglücklich über ihr Ergebnis konstatierte sie, „das internationale Niveau ist schon echt richtig hart, und da müssen wir im Training schon noch einiges machen“.
Paris-Olympia-Bronzegewinner Noah Hegge (Kanu Schwaben Augsburg) schied wie auch Ricarda Funk (KSV Bad Kreuznach) und Stefan Hengst (KR Hamm) im Viertelfinale aus. Letzterer erarbeitete sich nach dem Start und der Kajakrolle eine gute Position, lag auf Rang zwei. Doch am ersten Aufwärtstor wurde er attackiert. Dem Führenden nicht gefolgt, hoffte er in dem zweiten zur Verfügung stehenden Tor alleine zu sein. Doch ein Kontrahent kam von hinten, „dann hatten wir einen kleinen Fight“. Sehr zur Freude für den bis dato an Platz vier Liegenden. „Der hatte im anderen Aufwärtstor dann freie Fahrt, und auf der Geraden war dann auch kein Rankommen mehr.“ Die Strecke sei wie „eine Autobahn gehangen“, sagte er. So hoffe Hengst, dass künftige Strecken etwas schwieriger gehangen werden, „damit es etwas technischer wird, damit auch beim Vorwärtsfahren das Bootfahrerische das Entscheidende ist und nicht nur die Maximalkraft und Ausdauer, die wir alle haben.“
Funk war zwar als Zweite in ihrem Viertelfinale über die Ziellinie gefahren, aber sie hatte ein Aufwärtstor nicht korrekt befahren, wofür sie eine Strafwertung bekam, dadurch auf Platz drei rutschte und ausschied, da jeweils nur die ersten beiden eines jeden Kopf-an-Kopf-Rennens eine Runde weiterkommen.
Für Cross-Spezialist Tillmann Röller (KV Schwerte) war bereits nach dem Achtelfinale Schluss. Der 23-Jährige war nicht gut in den Wettkampf gekommen. Bereits im Einzelzeitfahren rutschte er als 31. gerade noch in die Kopf-an-Kopf-Rennen der besten 32 hinein. „In den Time Trials habe ich nicht gezeigt, was ich kann“, sagte er. „Dadurch hatte ich die schlechteste Startposition.“ Dennoch sei er gut ins Rennen dann gekommen, „aber am ersten Aufwärtstor habe ich eine schlechte Entscheidung getroffen“. Jetzt heißt es nach vorn schauen. „Ich weiß, dass ich es besser kann.“ Ebenfalls chancenlos im Achtelfinale ausgeschieden ist Canadierspezialistin Nele Bayn (Leipziger KC). Auch sie fährt wie Herzog in dieser Saison erstmals in dieser Bootsklasse.
Bei den Damen gewann Camille Brigent vor Emma Vuitton (beide Frankreich) und Olga Samkova (Tschechien). Das Herrenfinale entschied der Tscheche Jakub Krejci für sich. Silber und Bronze gingen an den Franzosen Bejamin Renia und den Briten Sam Leaver.
Im Einzelzeitfahren konnten die Deutschen keine Medaillen einfahren. Bestes Ergebnis bei den Damen erreichte Andrea Herzog (Leipziger KC) mit Platz neun. Bei den Herren landete Stefan Hengst auf Rang 15. Das Format Kajak-Cross Individual gewann bei den Damen Camille Brigent (Frankreich) vor ihrer Landsfrau Angele Hug und der Britin Kimberley Woods. Bei den Herren sicherte sich der Belgier Gabriel de Coster Gold. Silber und Bronze holten die Franzosen Mathurin Madore und Benjamin Renia.
Marianne Stenglein / Kanu Schwaben Augsburg / Presse / 18.05.2025 / Text und Fotos DKV Uta Büttner