Am Eiskanal geht es mit großen Schritten voran

17.12.2020 18:40
von Marianne Stenglein

Paddeln an den Trainingsstrecken nur für Kadersportler erlaubt

Der neue WM-Projektleiter stellt den Augsburger Sportpolitikern das weitere Vorgehen an der Anlage vor. Das Organisationsteam wurde vergrößert.

Welch seltene, aber dafür umso schönere Nachricht von einem Baustellen-Großprojekt der Stadt Augsburg: Zum derzeitigen Stand liegt die Stadt bei der Sanierung der Olympiaanlage am Augsburger Eiskanal sowohl bei den Kosten als auch beim Bauzeitenplan im grünen Bereich. Das teilte der neue Mann für die Gesamtkoordination der Kanuslalom-Weltmeisterschaft 2022, Johannes Heiß, den Mitgliedern des Sportausschusses mit. Heiß selbst ist als studierter Marketing-Fachmann in der Stadtverwaltung angestellt und war bereits in einige wichtige Großprojekte eingebunden.

Im Herbst hat er die Projektleitung an der Kanustrecke in Augsburg übernommen und nach erster Einschätzung der beteiligten Kanu-Vereine neuen Zug in die Abläufe gebracht. Bedingt auch durch die nun verbesserte personelle Ausstattung im städtischen Organisationsteam. Der bisherige WM-Koordinator Steve Bathelt wird sich künftig schwerpunktmäßig um Infrastruktur und Logistik kümmern, Carolin Edenhofer um Marketing und Kommunikation, Ex-Kanute Michael Senft um die sportlichen Belange wie die Wettkampfdurchführung.

In der Ausschusssitzung dokumentierte Johannes Heiß die aktuellen Baufortschritte im Organisationszentrum, Athletenzentrum und den Freiflächen anschaulich mit Fotos und Zahlen. So lägen die Kosten des knapp 20 Millionen teuren Gesamtprojekts weiterhin im vorgesehenen Rahmen. Bereits 80 Prozent der Ausschreibungen seien durch, darunter zahlreiche Arbeiten in den Bereichen Dachdeckerei, Fensterbau, Verputz, Lüftungsbau, Elektro und Tiefbau. Fertiggestellt ist entlang des Eiskanals mittlerweile der neue Trainergang samt Betonwand. Hier können die Trainer ihre Kanuten künftig sicheren Fußes die Strecke hinunterbegleiten. Johannes Heiß hofft, dass er den Augsburger Sportpolitikern bei einer Verbesserung der Corona-Lage im Frühjahr dann auch eine Baustellen-Führung anbieten kann, damit sie sich selbst ein Bild von den Fortschritten machen. Doch nicht nur auf der Baustelle selbst ist einiges vorwärtsgegangen, sondern auch in Sachen WM-Organisation und WM-Durchführung. Im Oktober hatten Gespräche mit dem Deutschen Kanu-Verband (DKV) zur weiteren Abstimmung ebenso stattgefunden wie ein sogenannter „Nutzer-Jour-Fix“ mit allen WM-Beteiligten, etwa den städtischen Ämtern und den Vereinen. „Hier haben wir abgeklärt, ob die Vereine in der Planung alle wettkampfrelevanten Punkte wiederfinden und wir konnten noch einige Sachen anpassen und verbessern. Deshalb sollen diese Treffen nun regelmäßig stattfinden“, berichtete Johannes Heiß.

In Sachen Marketing, Sponsorensuche und Werbeauftritte sollen die Bemühungen spätestens im Frühjahr 2021 – eineinhalb Jahre vor der WM, die vom 26. bis 31. Juli 2021 stattfindet – intensiviert werden. Auch hier setzt Johannes Heiß darauf, dass sich die Corona-Lage verbessert, damit die Verhandlungen mit potentiellen Sponsoren leichter werden. Auch sei man mit den internationalen Dachorganisatoren, dem ICF (International Canoe Federation) und dem IOC (Internationales Olympisches Komitee), in Abklärung wegen eines eigenen Markenauftritts. Die WM 2022 solle sich im Corporate Design nämlich zum einen an den Olympischen Spielen 1972 in Augsburg orientieren, zum anderen aber auch als moderne eigene Marke stehen. Für den Sommer 2021 hat Johannes Heiß bereits eine umfangreiche to-Do-Liste für alle Beteiligten erstellt. Dazu gehören die weitere Aufgabenverteilung, die Rahmenvereinbarungen zwischen Stadt und Vereinen, das Festzurren des WM-Budgets sowie die finanziellen Beteiligungen von Bund und Land, das Ausarbeiten der Kommunikationsstrategie, die Akquise von Sponsoren und die Entwicklung des kulturellen Rahmenprogramms.

AZ Bericht vom 15.12.2020, aktuelle Fotos von Horst Woppowa

Marianne Stenglein, Referentin für Presse, Kanu Schwaben, 16.12.2020

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