Canadier Einer Damen und Herren - wie aufregend der zweite Weltcuptag

12.06.2022 22:11
von Marianne Stenglein
Beste Deutsche Elena Lilik und Sideris Tasiadis von den Kanu Schwaben im C 1 Damen und Herren!
Viele Zuschauer an der Strecke

Welch eine Überraschung am zweiten Weltcup Tag - Bozic und Fiserova triumphieren im Canadier Einer

Beste Deutsche Elena Lilik und Sideris Tasiadis von den Kanu Schwaben im C 1 Damen und Herren!

Eine geprellte und blutverschmierte Tereza Fiserova gewann zwei Goldmedaillen für das Gastgeberland Tschechien, während Luka Bozic für Slowenien die zweite Goldmedaille des Wochenendes bescherte.

Fiserova gewann ihre erste Goldmedaille im C1-Finale der Frauen und erhielt dann einen Schlag ins Gesicht, das hielt sie nicht davon ab, am Nachmittag das Finale im Extremkanu der Frauen zu gewinnen. Der deutsche Weltmeister von 2019, Stefan Hengst, gewann Gold im Extrem-Slalom der Herren.

In den Kanuslalom-Finals behielten Fiserova und Bozic die Nerven, während um sie herum Olympiasieger und Weltmeister aus dem Wettbewerb fielen. Zu den großen Namen, die das C1-Finale der Frauen nicht erreichten, gehörten Olympiasiegerin Jessica Fox aus Australien und die Weltmeisterin von 2019, Andrea Herzog aus Deutschland.

Bei den Männern führten der Olympiasieger von 2016, Denis Gargaud Chanut aus Frankreich, und der Weltmeister von 2021, Vaclav Chaloupka aus der Tschechischen Republik, die Liste der Athleten an, die es "nicht" ins Finale schafften.

Fiserova brachte schließlich das heimische Publikum mit einem spannenden Sieg im C1 der Frauen zum Toben. Als letzte Athletin auf der Strecke und mit dem Wissen, dass noch keine Tschechin in Prag eine Medaille gewonnen hatte, nutzte Fiserova all ihre Kenntnis der Heimstrecke, um einen fehlerfreien Lauf hinzulegen.

Und sie sagte, der Kajak Einer Wettkampf am Samstag habe ihr einen Einblick in die Strecke gegeben. Normalerweise bestreitet Fiserova nur den C1 auf internationaler Ebene. "Ich denke, der K1 hat mir geholfen, weil ich wusste, wie die Tore hängen", sagte sie."Es ist ein so gutes Gefühl, vor Leuten zu gewinnen, die mich unterstützen, das ist unglaublich. Es war so schwer für mich, weil ich von der letzten Position aus gestartet bin, also war ich wirklich nervös. Es war schwer, mich während meines Laufs zu konzentrieren, aber ich habe es geschafft. "Ich weiß nicht einmal, was ich in meinem Lauf gemacht habe, aber ich werde mir das Video noch einmal ansehen."

Elena Lilik, die amtierende Weltmeisterin aus Deutschland, hatte die schnellste Fahrzeit hingelegt, verlor aber wegen einer Torberührung zwei Sekunden und fiel dadurch auf den zweiten Platz zurück. Die Augsburger Kanutin hatte ihre zweite Silbermedaille in Prag geholt (am Vortag im Kajak Einer). Martina Satkova ließ das tschechische Publikum mit dem Gewinn der Bronzemedaille weiter jubeln.

24 Stunden nach dem Durchbruch von Peter Kauzer, der Slowenien die Goldmedaille im K1 der Herren bescherte, sorgte Teamkollege Luka Bozic mit einem hart erarbeiteten Sieg im C1 der Herren für ein goldenes Doppel.

Bozic hatte zuletzt 2018 Gold bei einem ICF-Weltcup gewonnen und sagte, er fühle sich endlich wieder gut in seinem Boot."Es war ein perfekter Tag, ich bin wirklich glücklich, dass meine Zeit zurückgekommen ist und dass ich nach langer Zeit wieder einen guten, sauberen Lauf machen konnte", sagte Bozic."Letztes Jahr war ich auf dem Podium, aber ich fühlte mich die ganze Saison über nicht gut. Im Winter und in den ersten Rennen dieses Jahres fühlte ich mich wirklich gut, aber dann bei den Europameisterschaften und meinen Auswahlrennen hatte ich gefühlsmäßig einige Probleme im Boot". "Aber jetzt bin ich wieder in meiner alten Stimmung und kann bis zum Ende pushen."

Der Franzose Nicolas Gestin wurde Zweiter und holte damit seine erste Medaille bei einem ICF-Weltcup, während der Olympia-Bronzemedaillengewinner Lukas Rohan den dritten Platz belegte. PM ICF International Canoe Federation

ERGEBNISSE

FRAUEN C1

FISEROVA Tereza (CZE) 111,80 (0 Sekunden Strafrunden)
LILIK Elena (GER) 112,80 (2)
SATKOVA Martina (CZE) 113,35 (0)

C1 DER MÄNNER

BOZIC Luka (SLO) 97,75 (0)
GESTIN Nicolas (FRA) 98,71 (0)
ROHAN Lukas (CZE) 99,88 (0)

EXTREM-KANUSLALOM

DAMEN

FISEROVA Teresa (CZE)
ZWOLINSKA Klaudia (POL)
FRANKLIN Mallory (GBR)

MÄNNER

HENGST Stefan (GER)
CLARKE Joseph (GBR)
GONCALVES Pedro (BRA)

Bester Deutscher beim Kanuslalom Weltcup-Auftakt war Sideris Tasiadis mit Platz vier im Canadier. Der 32-Jährige verpasste um 0,54 Sekunden Platz drei. Obwohl nur Holz, zeigte sich der Augsburger mit dem Ergebnis zufrieden. Im ersten Drittel der Strecke noch auf Goldkurs verlor er im schwierigen Mittelzeit etwas Zeit. Edelmetall ging allerdings in den beiden letzten Aufwärtstoren verloren. „Dort bin ich ein bisschen zu spät reingefahren, sodass ich immer einen Schlag mehr brauchte. Dann sind das zwei Sekunden oben drauf“, resümierte er. „Aber ansonsten war mein Lauf ganz solide“, entsprechend positiv schaut Tasiadis auf die folgenden Wettkämpfe.

Resummee Einmal Gold, zweimal Silber beim Weltcup in Prag für Deutschland

Beim letzten Wettkampf des Weltcup-Auftakts in Prag an diesem Wochenende hat Stefan Hengst vom KR Hamm Gold im Extremslalom geholt. Es waren vier harte Kopf-an-Kopf-Rennen bis zum Jubel. Denn da diese Disziplin 2024 olympisch wird, ist eine enorme Weiterentwicklung zu beobachten. „Es war eine enorme Herausforderung, gerade mit den ganzen Top-Sportlern. Jeder trainiert diese Disziplin mittlerweile. Jeder hat eine andere Taktik, eine andere Herangehensweise. Und unsere ist heute glücklicherweise aufgegangen.“ Nicht ganz aufgegangen war es für Team-Kollege Hannes Aigner vom Augsburger KV. Er schied im Halbfinale aus. Zweimal mussten die Deutschen gegeneinander antreten. „Wir hatten uns auch eine Taktik abgesprochen. Doch leider kam es so nicht, so dass wir improvisieren mussten und Hannes leider rausgeflogen ist.“ Ebenso war für Ricarda Funk (KSV Bad Kreuznach) im Extremslalom-Halbfinale Endstation. Für die 30-Jährige ist diese Disziplin noch absolut neu, sitzt erst seit Kurzem in diesem Plastikboot. Im Halbfinale verpasste sie etwas den Start, wurde deshalb von ihren Konkurrentinnen eingeklemmt, sodass es kein Durchkommen für sie gab. Text Uta Büttner

Marianne Stenglein, Referentin für Presse, Kanu Schwaben Augsburg. 12.06.2022, Fotos Uta Büttner und C. Woppowa

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