Die Geburt der ersten künstlichen Wildwasser-Kanustrecke der Welt

15.06.2020 16:57
von Horst Woppowa

Am 13. Mai 1970 fiel beim Internationalen Olympischen Kongress in Amsterdam die endgültige Entscheidung, dass in Augsburg zum ersten Mal der Kanuslalom olympisch wird. Die Stadt Augsburg hatte bereits Wochen vorher dem M.A.N.-Werk Gustavsburg den Auftrag erteilt in einem Modellversuch die erste künstliche Wildwasserstrecke der Welt zu konzipieren – mit Erfolg!  

Die Fachverbände und auch das Olympische Komitee sprachen sich dann ausdrücklich für Augsburg aus. 

Die „Augsburger Allgemeine“ berichtete am 24.4.1970 wie folgt:

Viel Lob für Eiskanal-Modell

Bei der M.A.N. Gustavsburg besichtigten zahlreiche Kanuslalom Experten das in wochenlanger Arbeit erstellte Modell für den olympischen Kanuslalom-Wettbewerb auf der teilweise neu zu errichtenden Eiskanalstrecke in Augsburg. Die Aufnahme zeigt das im Maßstab von 1:22 errichtete 25 m lange Modell (ganz oben ist die Startschleuse zu erkennen). Die Stahlkonstruktion wurde mit Beton aufgefüllt und dann über eine Tonne Plastilin auf der Strecke verteilt. An dem Modell können beliebig viele Streckenveränderungen und Toreinbauten vorgenommen werden. Deutlich ist am rechten Bildrand der angedeutete Verlauf der alten Eiskanalstrecke zu erkennen, deutlich aber auch der neue Kursverlauf, der sich durch die Campingwiese schlängeln würde. Die übereinstimmende Meinung der Experten: die anhand des Modellversuch vorgeschlagene neue Strecke eignet sich hervorragend für die Olympischen Spiele.

Zurück

German English