ICF News / Augsburg und DKV Neuigkeiten

04.06.2020 16:31
von Marianne Stenglein

ICF News / Augsburg und DKV Neuigkeiten

Eine Umfrage unter den Athleten des Internationalen Kanuverbandes hat ergeben, dass fast die Hälfte glaubt, sie könnten sich wegen des Corona Virus nicht angemessen auf eine Weltmeisterschaft in diesem Jahr vorbereiten.

Aber die überwältigende Mehrheit der Athleten befürwortete in diesem Jahr irgendeine Form von Wettkampf, wobei 64 Prozent sagten, dass sie gerne bis Ende Juni warten würden, um Entscheidungen über den Rest des 2020-Kalenders zu treffen.

Die vom ICF-Athletenkomitee durchgeführte Umfrage ergab auch, dass 14 Prozent der Befragten, die geantwortet hatten, während der Covid-19-Sperren in ihrem Land überhaupt nicht trainieren konnten. Aber fast 90 Prozent gaben an, dass sie in der Lage waren, ihr Trainingsumfeld anzupassen.

Mehr als 1100 Kanusportler aus 65 Ländern antworteten auf die Umfrage, wobei alle Kanudisziplinen vertreten waren. Mehr als 60 Prozent der Athleten waren männlich, und 41 Prozent gehörten der Altersgruppe der 18- bis 23-Jährigen an. 25 Prozent der Befragten waren zwischen 23 und 30 Jahre alt, die übrigen waren über 30 Jahre alt.

Etwas mehr als die Hälfte der Athleten äußerte sich besorgt darüber, dass ihre Finanzierung und ihr Sponsoring durch Covid-19 beeinträchtigt werden könnten.

"Eine Sache, die allen Athleten klar geworden ist, ist, dass sie, wenn es eine Chance gibt, an Wettkämpfen teilzunehmen, dazu bereit sind - aber nur, wenn es sicher und fair ist", sagte Tim Lodge, der Vorsitzende des ICF-Athletenkomitees.

"Dies ist die Entscheidung selbst von Athleten, die aufgrund von Reisebeschränkungen wahrscheinlich nicht in der Lage sein werden, an Wettkämpfen teilzunehmen. Es ist klar, dass jeder unseren Sport so schnell wie möglich wieder auf dem Wasser sehen möchte, auch wenn in diesem Stadium nicht jeder teilnehmen kann.

"Wir müssen uns darüber im Klaren sein, wer aufgrund von Reisebeschränkungen teilnehmen kann und wer nicht, und dann den Titel und die Strukturen der Wettkämpfe entsprechend festlegen".

Die Ergebnisse der Athletenbefragung wurden dem ICF-Vorstand vorgelegt. Weitere Umfragen sind für später im Jahr geplant.

Internationaler Kanuverband ICF PM


Kein Durchkommen mehr am Olympiagelände in Augsburg

Auf dem Olympiagelände in Augsburg ist derzeit kein Durchkommen mehr an die Olympiastrecke. Man sieht zwar Kader Athleten dort mit Ausnahmegenehmigung trainieren, aber auch für sie ist der Zugang (schließlich ist ja alles eine Großbaustelle) mitunter schwierig und ändert sich ständig. Aber sie meistern das gut.

Im Zuge der Generalsanierung des Olympiaparks am Eiskanal wurde das Areal ab Mittwoch, 20. Mai, für die Öffentlichkeit gesperrt. Die Sperrung der Großbaustelle erfolgt im Süden ab Zugang zum Hochablass und im Norden ab Höhe Kegelzentrum.

Der Grund für die Totalsperrung – das gesamte Areal wird einer Generalsanierung unterzogen, damit es den WM Ansprüchen genügen kann, welche vom 26. Juli bis 31. Juli 2022 in Augsburg stattfinden wird.

Die Olympia Anlage wurde zu den olympischen Sommerspielen 1972 errichtet und erfreut sich seitdem als erstes Kanuslalom Areal der Welt stets steigendender, größter Beliebtheit. Viele Großereignisse fanden seit 1972 zudem statt, Kanuslalom Weltmeisterschaften 1985, 2003 und nunmehr 2002 im Kanuslalom. Aber auch Slalom Europameisterschaften und über 25 Kanu Slalom Weltcups.

Nicht nur der Kanuslalom richtete stets gerne seine nationalen Qualifikationsläufe und Deutsche Meisterschaften auf dem Olympiakanal aus, sondern es fanden zahlreiche Großereignisse in anderen Disziplinen wie im Wildwassersprint, im Boater Cross, Rafting Meisterschaften, Freestyle, Deutschlandcups und vieles mehr statt (WM,EM, Weltcups, Qualis etc.) statt.

Die gesamte Anlage steht seit 2017 unter Denkmalschutz. Auf der Anlage entstehen bis 2022 die neuesten Anlagen zur Zeitmessung und Videoauswertungen, Organisationsbüros, Pressebereich, sowie die gesamte technische Funktionalität der gesamten Anlage. Die Bootshäuser werden generalsaniert und die beiden Augsburger Vereine Kanu Schwaben und AKV Augsburg verbringen die Zwischenzeit in dem Interims Bootshaus mit reichlich Platz für ihre Boote, Paddel und Helme. Nur Treffen in Gruppen darf man sich noch nicht auf der Corona Pandemie.

Gott sei Dank hat Augsburg noch weitere Kanäle und den Lech, auf welchen trainiert werden kann. So macht es den Kanuten,Innen Spaß, ihr Training wieder unter freiem Himmel abhalten zu können, wenn auch unter den bekannten Hygiene- und Abstandsregularien zu Zeiten von Covid 19. Wir befragten Hanna und Philipp Süß, welche wir bei der Fahrt zum Training trafen – sie waren begeistert, wieder Training im Freien zu haben und welche Wettkämpfe jetzt stattfinden, ist noch zu ungewiss, aber dazu gab es vom DKV einige entscheidende Mitteilungen. Wichtig sit, die Deutschen Meisterschaften der Leistungsklasse sowie der Jugend/Junioren werden Mitte September 2020 in Lofer auf der Saalach / Österreich ausgerichtet. Dort sind zudem stets viele aus dem Bezirk Schwaben Ehrenamtliche wieder im Einsatz,  wie das Ganze dann letztendlich für die Sportler,Innen und Mitarbeiter aussehen kann, wird man sicher bald erfahren.


DKV muss mehrere Deutsche Meisterschaften absagen

Die Deutschen Meisterschaften im Kanu-Rennsport und Parakanu Mitte August in Köln müssen abgesagt werden.
Das Präsidium des Verbandes einigte sich in Absprache mit dem örtlichen Ausrichter darauf, dass unter den aktuellen Auflagen und Regelungen Deutsche Meisterschaften nicht durchführbar sind. „Diese Entscheidung fällt uns natürlich sehr schwer und ich bin sehr traurig, dass wir die DM absagen müssen“, so Konietzko. „Die Fülle an Problemen, beginnend bei Abstandsregeln während der Regatta oder beim Camping der über 1.000 Teilnehmer bis hin zu den Hygieneauflagen durch die Behörden, zwingt uns leider, die DM in dieser Form zu streichen. Vorbehaltlich des Votums unseres Verbandsausschusses in einer Woche planen wir eine Alternative für die Leistungsklasse und die Junioren in Form einer offenen Rangliste in Einer-Booten im August. Der DKV sucht  auch noch nach einem Ausrichter einer reduzierten Mannschaftsboot-DM der Leistungsklasse und Junioren. Einen adäquaten Wettbewerb für Schüler und Jugendliche werden wir in diesem Jahr nicht anbieten können, da die Organisation für diese Altersgruppe noch einmal schwieriger ist.“ 

Im Kanu-Slalom stellt sich die Situation ähnlich kompliziert dar:
So wurden die Deutschen Meisterschaften der Schüler in Winsen durch den Ausrichter bereits zurückgegeben. Allerdings gibt es Planungen diese Meisterschaften doch noch zu einem späteren Zeitpunkt der Saison in Nordrhein-Westfalen stattfinden zu lassen. Die Deutschen Meisterschaften der Leistungsklasse und Junioren sollen nach Wunsch des Präsidiums, auch wenn wegen der Regularien mit deutlichen Einschränkungen zu rechnen ist, weiterhin Mitte September in Lofer (Österreich) stattfinden. 

DKV-Vizepräsident Jens Perlwitz gab zudem eine aktuelle Übersicht zur Durchführung von Meisterschaften in den nicht-olympischen Sportarten:

  • Im Drachenboot wird der Deutsche Drachenboot Verband, der in diesem Jahr für die anstehenden Gemeinsamen Deutschen Meisterschaften im Standardboot und Smallboat sowie für die Deutsche Meisterschaft auf der Langstrecke für die Ausrichtung verantwortlich zeichnet, Mitte Juni eine Entscheidung über die Durchführung treffen.
  • Die Deutschen Meisterschaften im Kanu-Freestyle im Mai wurden in den Juli verlegt. 
  • Die Deutschen Meisterschaften im Kanu-Marathon in Kassel mussten abgesagt werden. Die Möglichkeit diese DM nach Rheine zu verlegen und sie am 9.-11. Oktober doch noch stattfinden zu lassen, wird derzeit geprüft.  
  • Die Deutschen Meisterschaften im Kanu-Polo mussten abgesagt werden. 
  • Im Kanu-Segeln laufen nach wie vor die Abstimmungen in Brandenburg (Lindow), um die DM Ende Juli durchführen zu können. 
  • Im Stand-Up-Paddling wurde bereits die DM Flatwater von den Ausrichtern in Radolfzell zurückgegeben. Allerdings diskutiert das Ressort über Alternativen, eine Deutsche Meisterschaft noch in diesem Jahr anbieten zu können. Die nationalen Meisterschaften im SUP Ocean auf Fehmarn sollen nach derzeitigem Stand zum ursprünglichen Termin (28.-30. August) durchgeführt werden können.
  • Im Wildwasserrennsport mussten die Deutschen Meisterschaften abgesagt werden. Das Ressort prüft derzeit, ob zusammen mit den Ranglistenrennen am 16. bis 18. Oktober in Irrel auch die Deutschen Meisterschaften inkludiert werden können.
  • Im Ocean-Sport mussten die Deutschen Meisterschaften im Rahmen des Hawaiian Sports Festival auf Rerik abgesagt werden.

Im Hinblick auf diese zahlreichen Entwicklungen und Entscheidungen erwartet das Präsidium des Deutschen Kanu-Verbandes die in einer Woche angesetzte Videokonferenz des Verbandsausschusses mit Spannung, da in diesem Rahmen über die eigenständige Vergabe von Deutschen Meisterschaften im laufenden Jahr und einer Abweichung vom aktuellen Regelwerk für alle Disziplinen abgestimmt werden soll.


Wir wünschen den Kanuten und Kanutinnen jedenfalls die besten Möglichkeiten des speziellen Trainings, angefangen von den Schülern und Schülerinnen, über die Jugend, Junioren und die Kadersportler und bleibt alle miteinander gesund!

Nicht zu vergessen sind auch die Breitensportler, welche auch sehr gerne ihrem Sport nachgehen. Die Kanäle in Augsburg bieten zwar reichlich Platz, notfalls muss man dann auf den Lech ausgewichen werden, damit der Nachwuchs auch zum Zuge kommt. Viele fahren zudem lange Strecken mit dem Fahrrad, Skaten, Joggen und vieles mehr, um fit zu bleiben.

Das gesellige Beisammensein muss leider noch warten – wir freuen uns aber schon sehr darauf!

Marianne Stenglein / Referentin für Presse / mit PM ICF/DKV 04.06.2020

Zurück

German English