25 Jahre Freundschaft

08.08.2018 20:48
von Marianne Stenglein
Impressionen im Lechviertel

Olympischer Kanuslalom verbindet die beiden Städte La Seu d’Urgell / Spanien und Augsburg / Deutschland – in diesem Jahr feiern wir das 25-jährige Bestehen dieses Jugendaustausches! Hans Koppold leitet – zusammen mit Peter Kreps – den Jugendaustausch ab 14.8.2018 in Spanien.

Der olympische Geist hat schon viele Freundschaften gestiftet, besonders die Freundschaft zwischen den beiden Kanuvereinen in La Seu d’Urgell und Kanu Schwaben Augsburg.
Wie kam es dazu?

1972 fanden in München bzw. Augsburg im Kanuslalom die ersten olympischen Spiele im Kanuslalom auf dem Eiskanal statt. Dann kam für 20 Jahre das „Aus“ für den Kanuslalom und erst als die olympischen Spiele 1992 nach Barcelona vergeben wurde mit der neu zu erbauenden Kanuslalom Strecke im 180 km entfernten La Seu d’Urgell, wurde der Kanuslalom wieder ins olympische Programm aufgenommen. Der Traditionsverein Cadi Canoe-Kayak Club am Fuße der Pyrenäen (dieser feierte 2014 sein 50 - jähriges Jubiläum) hatte am Rio Segre bzw. auch auf der Gran Valira schon früher traditionell Leistungssport betrieben. Nach dem verheerenden Hochwasser in den 80er Jahren wurde die Idee geboren, bei der Renaturierung des Rio Segre, eine künstliche Kanustrecke zu bauen u die olympischen Kanuslalomwettbewerbe 1992 nach La Seu d’Urgell (9 km von Andorra entfernt) zu holen.

Der Pioniere im Bau der künstlichen Kanäle Ondrej Cibak /SVK und Ramon Ganyet /ESP setzten die Idee letztendlich um und die Kanuslalom Hochburg Augsburg diente mit seinem ersten künstlichen Wildwasserkanal natürlich als Vorbild. Heraus kam die erste mit Pumpen betriebene Anlage, auf der auch zum ersten Mal Förderbänder mit Ziel-Startverbindung für die Kanuten installiert wurden .Die bekannte Olympiastrecke bietet aber auch viele sonstige Möglichkeiten der Freizeitgestaltung wie Rafting, Hydrospeed, Kajakfahren usw. die mittlerweile weit über das Land bekannt und eine Attraktion für die ganze Region ist und auch von der Bevölkerung mit Begeisterung angenommen wird. Jährlich finden dort auch Hochkarätige Kanuveranstaltungen statt. So im September 2018 erneut der ICF Kanuslalom Weltcup Finallauf.

Während der olympischen Sommerspiele 1992 waren damals auch fünf Kanu Schwaben Mitglieder als „Volunteers“ eingesetzt. Horst Woppowa knüpfte – durch Vermittlung der Olympiasiegerin Elisabeth Micheler-Jones dann die ersten Kontakte mit dem Architekten der Strecke Ramon Ganyet. In die Tat umgesetzt wurde der erste Jugendaustausch zwischen den beiden Vereinen dann im Jahr 1993 mit dem Besuch der Katalanen und dem seinerzeit amtierenden Präsidenten Josep de Castellarnau und seinem in Deutschland lebenden Bruder Fernando de Castellarnau als Dolmetscher. Viele Begegnungen in Augsburg und La Seu d’Urgell folgten seitdem. Das Kernteam der Begegnungen um Horst und Christa Woppowa waren Stefan Schäfer sowie Marianne Stenglein, welches später dann noch um Peter Kreps und Lisa Micheler-Jones erweitert wurde. Zahlreiche Trainer und Jugendliche, die mittlerweile ebenfalls als Trainer auf beiden Seiten in den vergangenen fünfundzwanzig Jahren dabei waren haben am IN/OUT Jugendaustausch teilgenommen.

Der olympische Gedanke verbindet die Vereine weiterhin sehr stark und die Freundschaften unter den Jugendlichen sowie den „älteren“ Betreuern sind einmalig. Wo gibt es sonst noch diese lange Tradition, dass sich zwei Vereine über nunmehr 25 Jahre hinweg so lange gut verstehen und ständig in Kontakt sind. Beide Vereine richten ja auch Kanuslalom Weltmeisterschaften, Europameisterschaften und Weltcups aus und sind auch sonst sehr rührig. Beide sind auch Olympiastädte mit toller Wettkampfstrecke. Die freundschaftlichen Beziehungen wurden unter dem Präsidenten Enric Balastegui des Cadi Canoe-Kayak Clubs erfolgreich weiter gepflegt, das gleiche gilt auch für seinen Nachfolger Marc v. Cases, der sich genauso stark mit einbringt wie der Nachfolger von Horst Woppowa bei Kanu Schwaben - der Vorstand Hans Koppold mit Gattin Silvia.

Zur Erinnerung, die Ausstellung zum 20-jährigen Jugendaustausch zwischen beiden Kanuvereinen wurde am 7.8.2013 im neuerbauten Stadtarchiv von La Seu d’Urgell eröffnet und dauerte bis 31.8.2013. Anschließend konnte die Ausstellung dann im Unteren Fletz im Augsburger Rathaus besichtigt werden. Ein absolutes Highlight!
Diese Ausstellung wurde mit viel Liebe und Detailtreue von beiden Vereinen – aber federführend von der Familie Balastegui auf der spanischen Seite und dem Kanu Schwaben Vorsitzenden Horst Woppowa und Pressereferentin Marianne Stenglein auf der anderen Seite- erstellt.

Ein absolut sehenswerter Kinogenuss über die olympischen Kanustädte bzw. Kanuvereine Kanu Schwaben und Canoe-Kayak Cadi Club La Seu d’Urgell waren die Filme über die 50jährige Geschichte der Kanu Schwaben und ein Film von Guillermo Diez Canedo und seinem Team.

25 Jahre Jugendaustausch feiern wir in diesem Jahr, dies ist ein wundervolles Geschenk an Freundschaften und Zuneigung, welches durch nichts zu ersetzen ist.

Ein Dank an die Vereinsvorstände , Trainer, Betreuer und Helfer,innen die es ermöglichten, dass viele Schüler und Jugendliche in diesen 25 Jahren am Austausch teilnehmen konnten. Stolz können sie sagen…. Ich war dabei und habe meinen Beitrag zu dieser Erfolgsgeschichte beigetragen.

Marianne Stenglein, ab 1993 bei den Jugendbegegnungen dabei. 8.8.2018

 

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