Kann Weltmeisterin Andrea Herzog auch die erste Olympiasiegerin werden?

Herzog war 19 Jahre alt, als sie 2019 ihren bislang größten Triumpf feierte. Jetzt startet sie als eine der Favoritinnen beim Olympia-Debüt der C1-Damen.

Mit Gold und Bronze hat der Deutsche Kanu-Verband schon zweimal olympisches Edelmetall bejubeln können. Zwei weitere Chancen gibt es aber noch im Kanuslalom. So stehen am Mittwoch ab 5.50 MESZ die Vorläufe der Damen im Canadier-Einer auf dem Programm. Und die deutsche Andrea Herzog will natürlich ganz vorn mitpaddeln. Dass die inzwischen 21-Jährige die Zeit nach ihrem großen Sieg gut genutzt hat, stellte sie beim letzten Weltcup vor den Spielen in Markkleeberg unter Beweis, als sie mit einer fantastischen Zeit zu Gold paddelte.

Dennoch wird die Ausnahmeathletin Jessica Fox aus Australien hoch gehandelt. Als vierfache Weltmeisterin kein Wunder. Doch die Doppelstarterin im Kajak und Canadier ist schlagbar, wie heute die Kajak-Wettbewerbe zeigten, als sie „nur“ Dritte wurde.

Auf der Rechnung muss man auch die Britin Mallory Franklin haben. Sie ist neben Herzog die bislang Zweite, die Fox schon einmal bei einer Weltmeisterschaft schlagen konnte, im Jahr 2017.

Doch auch die die Brasilianerin Ana Satila will sicher ein Wörtchen mitreden. Ein Auge sollte man sicher auch auf die Österreicherin Nadine Weratschnig haben, sie holte bei der WM 2019 Bronze und wurde Dritte beim letzten Weltcup vor Tokio.

Das Kanu der Frauen gibt sein olympisches Debüt mit den Qualifikationsläufen am Mittwoch und dem Halbfinale und Finale am Donnerstag. 

Doch zunächst heißt es am Mittwoch, 28. Juli, erst einmal, die Vorläufe zu überstehen. 18 der 22 Starterinnen qualifizieren sich für das Halbfinale. Die Leipzigerin Andrea Herzog startet als Viertletzte. Am Donnerstag, 29. Juli, finden dann die Halbfinal- und Finalläufe der C1-Damen ab sieben Uhr MESZ statt.

Hannes Aigner will es wissen

Der Olympia-Dritte von London hat sich bei seinen dritten Spielen viel vorgenommen. Es soll noch einmal Edelmetall werden.

6.50 Uhr deutscher Zeit beginnen am Montag die Vorläufe der Kajak-Herren, im Anschluss der C1-Damen. Hannes Aigner vom Augsburger KV wird ganz sicher nicht als Favorit in dem 24-köpfigen Teilnehmerfeld gehandelt, obwohl er als Zweitletzter in die Rennen geht. In diesem Jahr ist dem 32-jährigen Weltmeister von 2018 noch kein Finaleinzug gelungen. Doch die Leistungsdichte im Kajak-Herrenbereich ist enorm, eigentlich hat jeder das Leistungsvermögen, Olympiasieger zu werden. Enorm spannende Wettkämpfe sind also zu erwarten.

Torberührungen dürfen sich die Kajak-Herren trotz einer schnellen, risikobehafteten Fahrt eher nicht leisten. Zwei Strafsekunden wirken schwer, zu schwer, um ganz vorn zu landen. So wie beim Tschechen Jiri Prskavec in Rio 2016, als er deshalb Gold verpasste und Dritter wurde. Er tritt in Tokio als Weltmeister an. Dass er dieses Jahr in Form ist, zeigte er mit seinem Weltcup-Sieg in Prag.

Als Medaillenkandidat ist auch Peter Kauzer, der älteste Paddler in Tokio, zu nennen. Der 37-Jährige nimmt an seinen vierten Olympischen Spielen teil, wurde 2016 in Rio Zweiter. Ebenfalls wird man ein Auge auf den Slowaken Jakub Grigar werfen, der in Rio 2016 mit 19 Jahren bereits für Aufmerksamkeit sorgte. In diesem Jahr gewann er Gold beim letzten Weltcup vor den Olympischen Spielen. Ebenfalls nach einer Medaille wird der Italiener Giovanni de Gennaro, Zweiter der diesjährigen Europameisterschaften, schielen. Für ihn sind es die zweiten Spiele. Und der schon 35-jährigen Franzose Boris Neveu gibt sein Olympiadebüt gibt. Sie alle, wie auch der Australier Lucien Delfour, der Brite Bradley Forbes-Cryans und der Österreicher Felix Oschmautz sind in der Lage, nach Gold zu greifen

Die erste Hürde ist mit den Vorläufen am Mittwoch, 28. Juli, ab 6.50 Uhr deutscher Zeit zu nehmen. Und die frisch gebackene Olympiasiegerin Ricarda Funk wird neben ihren Teamkollegen Hannes Aigner sicher auch ihren Freund Martin Dougoud aus der Schweiz anfeuern. Am Freitag, 30. Juli, finden dann die Halbfinal- und Finalläufe der K1-Herren ab sieben Uhr deutscher Zeit statt

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Text und Bild: Uta Büttner, Media Manager im Kanu-Slalom, DKV e.V.