Neuigkeiten von der Kanuslalom WM 2023 in Lee Valley

21.09.2023 19:52
von Marianne Stenglein

Qualifikationsläufe in den K 1 Disziplinen und den C 1 Disziplinen

Vier der sechs deutschen Kajakboote stehen im WM Halbfinale

Der zweite Tag der Einzelentscheidungen bei den Weltmeisterschaften im britischen Lee Valley stand zunächst unter einem besseren Stern. Bei ruhigen Windverhältnissen und Sonnenschein gewann Olympiasiegerin Ricarda Funk (KSV Bad Kreuznach) souverän die Qualifikation im Kajak-Einer und zog damit direkt in das Halbfinale ein. Ebenfalls sicher meisterte Elena Lilik (Kanu Schwaben Augsburg) die Aufgabe, als Qualifikationssechste paddelte sie sich sicher eine Runde weiter.

Auch Stefan Hengst (KR Hamm) zeigte einen starken Lauf, paddelte auf den vierten Rang in der Qualifikation und ist damit direkt in das Halbfinale eingezogen. Hannes Aigner (Augsburger KV) schaffte es als 28. Im ersten Lauf zwar gerade so, unter die besten 30 zu paddeln, um den Hoffnungslauf zu vermeiden, aber er hatte mit widrigen Bedingungen zu kämpfen. So wurde das Rennen kurz vor seinem Start aufgrund von technischen Problemen unterbrochen, was den Augsburger aus seiner Startroutine brachte. Zudem wackelten die Stäbe zweier Tore derart stark durch die Berührungen seines Vorgängers, dass der 34-Jährige gezwungen war, zweimal einen weiten Weg zu nehmen, was natürlich extrem viel Zeit kostete.

Für Noah Hegge (Kanu Schwaben Augsburg) gab heute es ein dramatisches Ende. Nach einer 45-minütigen Unterbrechung des Wettkampfes wegen eines Gewitterregens war der Augsburger im Hoffnungslauf richtig stark unterwegs. Bei der letzten Zwischenzeit nach Tor 19 lag er gerade einmal 0,52 Sekunden hinter dem Erstplatzierten. Der Halbfinaleinzug schien schon sicher. Doch am letzten Tor, Nummer 23, einem Aufwärtstor, versteuerte sich der 24-Jährige. Das kostete den Augsburger mehr als zwei Sekunden. Als Zwölfter schied er somit aus.

Bei Jasmin Schornberg (KR Hamm) half nur alles oder nichts im zweiten Lauf, um noch einen der verbleibenden zehn Halbfinalplätze zu erreichen. Denn es galt, sich gegen Namen wie Eva Tercelj (Slowenien), Mallory Franklin (Großbritannien) oder Tereza Fiserova aus Tschechien durchzusetzen. Am Ende verpasste die 37-Jährige mit Platz 16 deutlich das Halbfinale.

Ein Ritt durch tanzende Stangen: Alle deutschen Canadierboote paddeln ins WM-Halbfinale

Der Start in die Einzelentscheidungen bei den Kanuslalom-Weltmeisterschaften im britischen Lee Valley hat am gestrigen Mittwoch zwar ein gutes Ende gefunden, aber die Bedingungen waren grenzwertig. Die Torstangen sind den Canadier-Paddlern nur so um die Ohren geflogen. „Es war ein Fahren ums Überleben“, sagte Cheftrainer Klaus Pohlen. Eigentlich, so meinte er, hätte der Wettkampf abgebrochen werden müssen. Denn mit Start der Hoffnungsläufe wurden die Sturmböen immer stärker, hinzu kam peitschender Regen.

Schlecht für Elena Lilik (Kanu Schwaben Augsburg) und Timo Trummer (KV Zeitz), die beide den direkten Einzug in das Halbfinale am heutigen Mittwoch verpassten. Lilik handelte sich eine 50-Sekunden-Strafe ein wegen eines nicht korrekt befahrenen Tores und Trummer erwischte keinen guten Lauf. Lotto spielen oder den Kanal heute herunterfahren, „ich glaube, das nahm sich beides nicht viel“, sagte die Augsburgerin. „Das Wetter war echt eine Herausforderung. Eine Minute war es windstill, dann war die Windbö in den ersten sechs Toren. Bei der Strecke macht das viel aus, ob die Torlinien einen Meter weiter oben oder unten sind. Es war heavy, weil die Rahmenbedingungen echt schlecht waren. Man wusste nicht, ob man mit dem Feuer spielt oder nicht.“ Der Zeitzer nutzte ebenfalls seine zweite Chance, er sicherte sich mit einer „Nullfahrt“ den letzten Halbfinalplatz. „Im ersten Lauf hatte mir leider der Wind die eine oder andere Berührung mehr besorgt als ich wollte. Jetzt hat es zum Glück gereicht. Es war aber auch wieder ein starker zweiter Lauf der anderen. Wenn’s immer im ersten Lauf klappt, ist es ja auch langweilig“, sagte der Trummer schmunzelnd.

Souverän meisterte Weltmeisterin Andrea Herzog vom Leipziger KC die Aufgabe, sie gewann die Qualifikation. Und auch Vereinskollegin Nele Bayn zauberte einen guten Lauf in das wilde Wasser von Lee Valley. Auf Sicherheit bedacht fuhren die zwei deutschen Top-Canadierpaddler durch den Stangenparcours und zogen damit ebenfalls direkt in das Halbfinale ein.

Live-Ergebnisse: https://www.canoeicf.com/canoe-slalom-world-championships/lee-valley-2023/results

Jetzt heißt es Daumen drücken für die nächsten anstehenden Wettkämpfe. Wir wünschen dem deutschen Team und besonders den Augsburger Starterinnen und Starter das sie den Einzug ins Finale schaffen.

Marianne Stenglein / Kanu Schwaben Augsburg / Presse / 21.09.2023 Text und Fotos DKV Uta Büttner

Zurück

German English