Schwabenkanuten in Norwegen

30.06.2015 17:05
von Georg Oberrieser

Im Vorfeld der Ekstremsportveko 2015 (21.06.2015 - 28.06.2015) machten sich die Schwabenkanuten Fabian Dörfler sowie Lukas und Thomas Kalkbrenner auf den Weg in den hohen Norden. Im Rahmen der Ekstremsportveko werden im norwegischen Voss alljährlich zahlreiche Outdoorsport-Veranstaltungen ausgetragen, darunter ein renommiertes Extrem-Wildwasserrennen.
 
Seinen Ausgangspunkt nahm der lange Trip im Ötztal. Dort stellten sich Fabian und Lukas auf Bitte des Tourismusverbands Ötztal für Aufnahmen auf der Ötztaler Ache zur Verfügung, die anlässlich des Profi-Radrennens Tour de Suisse live im TV übertragen wurden.
 
Ca. 24 Stunden und ungezählte Tankfüllungen später  traf das Schwaben-Trio in der Region Telemark auf italienische Kollegen, die sich fortan als kompetente Führer durch das schwierige norwegische Wildwasser erwiesen. Norwegen blickt dieses Jahr auf einen ausgesprochen langen Winter zurück, der hohe Wasserstände bis weit in den Sommer hinein garantiert. Dankdessen lieferten sich Fabian und Lukas nicht nur Schneeballschlachten am Flussufer, sondern sammelten auch bereits in der Telemark auf täglich neuen Klassikern kräftig Höhenmeter, um sodann bestens gewappnet in das Wildwasser-Mekka und das eigentliche Ziel Voss weiterzureisen.
 
Dort angekommen, wurden die Wettkampfvorbereitungen ohne Unterbrechung auf erstklassigem, anspruchsvollem Wildwasser fortgesetzt. Ausgerechnet am Tag vor dem Extrem-Rennen zog sich Lukas jedoch oberhalb der Wettkampfstrecke auf der glasklaren und bitterkalten Brandseth eine Schulterverletzung zu, die dazu führte, dass er zwangsweise auf das Kräftemessen mit der hochkarätigen internationalen Konkurrenz verzichten musste. Die Kanu Schwaben wurden in der Folge allein durch Fabian repräsentiert, der sich mit einem souveränen ersten Lauf in das Finale der besten 15 paddeln konnte. Im hautengen Finale musste Fabian unglücklich eskimotieren, weshalb er nicht an seine Leistung aus der Qualifikation anknüpfen konnte und sich dieses Mal nicht im vorderen Feld der crème de la crème des Wildwassersports einreihen konnte. Es gewann der Neuseeländer Mike Dawson vor dem Norweger Dag Sandvik und dem Kiwi Jamie Sutton – herzlichen Glückwunsch!
 
Im Anschluss an die Einzelrennen folgte ein Mannschaftswettbewerb, in welchem jeweils drei Paddler ein Team bildeten und um die schnellste Zeit auf dem gut fünf Minuten langen Flussabschnitt der Brandseth kämpften. Fabian ging mit seinen adidas-Kollegen Michele Ramazza (ITA) und Egor Voskoboynikov (RUS) als eines der Favoriten-Teams ins Rennen, doch ein ärgerlicher Schaftbruch an Fabians Paddel gegen Ende des Laufs verhinderte eine vordere Platzierung; der Sieg ging hier an das starke neuseeländische Trio um Mike Dawson, Sam und Jamie Sutton.
 
Erst recht wegen des Pechs mit Schulter bzw. Paddel freuen sich die Schwabenkanuten darauf, auch nächstes Jahr wieder in Voss vertreten zu sein – es ist die weite Reise wert!

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