Trainieren bis das Hochwasser kommt!

25.05.2019 17:28
von Marianne Stenglein

Trainingslager der U23/U18-Kanuslalom-Nationalmannschaften zur WM-Vorbereitung 2019 in Krakau.

In der Vorbereitung auf die anstehenden Kanuslalom Wettkämpfe begaben sich die 24 Sportlerinnen und Sportler der U23- und U18-Nationalmannschaften zu einem Trainingslehrgang ins polnische Krakau. Krakau ist nicht nur Austragungsort der nächsten U23/U18-Kanuslalom WM (16.-21.07.219), sondern „wie geschaffen für ein Trainingslager“, so Bundesnachwuchstrainer Eric Mendel.

Das Domizil war, wie schon des Öfteren, das direkt an der Strecke gelegene Sporthotel Kolna, das neben einer Wildwasserstrecke auch Ruhigwasser, Turnhalle, Kraftraum und Schwimmbad bietet. So standen neben dem üblichen Wildwassertraining auch allgemein-athletische Inhalte auf dem Programm.

Nun sind unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer seit gestern wieder zurück und konnten uns direkt von ihren Erfahrungen beim Trainingslehrgang berichten.

Wir sprachen deshalb explizit mit Julian Lindolf, dem Canadier-Einer Spezialisten bei den Junioren, über seine Eindrücke.

MS: Julian, da es diese Woche enorm starke Regenfälle gab, hörten wir an, dass es auch in Krakau der Fall war.

JL: Ja, in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag kam es auch in Krakau zu starken Regenfällen, woraufhin der Wasserstand der Strecke um etliche Meter stieg, so dass am Donnerstag von den Kanuslalom-Toren nur noch die Spitzen der Aufhängungen zu sehen waren.

MS: Wie wirkte sich dies auf Euer Wasser - Training in Vorbereitung auf die anstehenden Kanuslalom Wettkämpfe aus? Was habt Ihr alternativ unternommen?

JL: Alternativ waren wir schwimmen und hatten eine Trainingseinheit auf dem nebenliegenden See, auf welchem ebenfalls Slalom-Tore hingen.

MS: Im Juli finden ja die Weltmeisterschaften für die U 23 sowie Junioren statt, habt ihr vorher noch terminlich eine Chance, den Wildwasserkanal an der Weichsel in Krakau für einen weiteren Lehrgang aufzusuchen?

JL: Unsere Trainer Paul Jork und Paul Böckelmann gestalten ín den Pfingstferien ein Trainingslager in Liptovsky Mikulas (Slowakei), wo wie ab 29. Juni bereits für die darauffolgende U23/U18-EM sein werden. Von dort aus geht es am 8. Juli direkt nach Krakau, wo wir noch eine knappe Woche zur Vorbereitung der WM haben.

MS: Warst Du schon öfter vor Ort und konntest Du Krakaus wunderschöne Stadt schon besichtigen?

JL: Ja, ich war schon öfters in Krakau bei diversen Trainingslagern und hatte auch schon die Gelegenheit mir ein Bild von der Stadt zu machen. Jedoch liegt der Fokus von uns Sportlern natürlich auf der örtlichen Kanu-Strecke.

MS: Die jüngste C 1 WM Teilnehmerin Hannah Süß von den Kanu-Schwaben war ganz begeistert vom Lehrgang in Krakau, wie gefiel es den anderen Schwabenteilnehmern?

JL: Gut! Schön ist, dass wir alle ein Team mit starkem Zusammenhalt sind.

MS: Nächstes Wochenende startet ihr ja in Lofer / Österreich, diese Strecke ist eine Naturstrecke und ist deshalb noch mehr – im Gegensatz zu den künstlich angelegten Wildwasserkanälen – den Naturgewalten ausgesetzt. Gefällt Dir und Deinen Nationalmannschaftskollegen solch eine Naturstrecke eigentlich besser oder bevorzugt ihr die Kanäle wie in Augsburg oder Markkleeberg?

JL: Hier kann ich nur für mich sprechen: die Unterschiede belaufen sich für mich hauptsächlich auf den Verschleiß des Materials. Künstliche Strecken erweisen sich typischerweise als materialschonender.

MS: Die Nationalmannschaft der A-Mannschaft (Leistungsklasse) startet ausnahmsweise dieses Jahr nicht in Lofer, sondern nimmt an der Europameisterschaft im französischen Pau (bei Lourdes) zur gleichen Zeit, teil. Kennst Du Pau bzw. hattet ihr dort auch schon Lehrgänge abgehalten und bedauerst Du es, nicht live bei der EM in Pau als Fan vor Ort zu sein?
Hier sind ja die Schwabenkanuten Sideris Tasiadis im C 1 H, Elena Apel im K 1 D und C 1 D am Start.

JL: Bisher war ich schon einmal in Pau, was eine wunderschöne und sehr anspruchsvolle Strecke ist. Natürlich wäre ich gerne zum Anfeuern der deutschen Athleten live vor Ort.

MS: Vielen herzlichen Dank für Deine Eindrücke, wir drücken Dir, Julian Lindolf, sowie den anderen KSA WM Teilnehmern wie Emily Apel / K 1 Junioren, Anne Bernert / C 1 U 23, Leo Bolg / K 1 U 23, Selina Jones / K 1 U 23 und Hannah Süß / C 1 Juniorinnen ganz fest die Daumen.

JL: Vielen Dank!

Marianne Stenglein, Referentin für Presse, 25.05.2019

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