Weltcup Finale am Eiskanal - heute Canadier Disziplinen

06.09.2025 21:32
von Marianne Stenglein

C 1 Spezialist Sideris Tasiadis verletzt seit dem Weltcup in Tacen

Weltcup-Aus für den Kanu Schwaben Sideris Tasiadis im Vorlauf

Lokalmatador Sideris Tasiadis (Kanu Schwaben Ausgburg) ist bereits im Vorlauf beim Weltcup-Finale in Augsburg ausgeschieden. Dabei startete der Canadierspezialist schnell in sein Rennen. Doch an einem Tor konnte er wegen seines verletzten Ellbogens nicht den gewünschten Schlag setzen und befuhr es deshalb nicht korrekt. „Mit einem lädierten Ellbogen an den Start zu gehen, bedeutet immer ein Abwegen. Man hat hier und da gesehen, dass ich diese harten Schläge nicht setzen konnte, das wusste ich aber schon“, sagte der 35-Jährige. Von seiner reinen Fahrzeit her sei er gut gewesen. Ohne die 50 Strafsekunden hätte der Augsburger den Vorlauf gewonnen. „Aber“, so schätzte Tasiadis ein, „man kann noch vier Sekunden schneller fahren. Die Linie, die ich gefahren bin, war eigentlich ganz geil, auch wenn ich nicht so schnell gefahren bin, wie ich könnte“.

Aufgrund seiner Verletzung und mit Blick auf seine Gesundheit wird Sideris Tasiadis nicht bei der WM in Australien in diesem Jahr dabei sein.

Als beste deutsche Canadierpaddlerin landete Elena Lilik (Kanu Schwaben Augsburg) auf Platz fünf. „Im sechsten Lauf innerhalb von 24 Stunden wird es schwierig“, sagte die 26-Jährige nach ihrem Finalrennen im Canadier. Bereits am Tag zuvor hatte die Lokalmatadorin Silber im Kajak geholt. Besonders erschwerend von der Belastung her sei zudem gewesen, dass man für die Strecke knapp zwei Minutem brauchte. „Das sind wir tatsächlich nicht mehr so gewohnt“, sagte sie. Gewohnt seien die Canadier-Frauen 90 bis 95 Sekunden. „Deshalb war das Programm sehr anstrengend.“ Mit Blick auf die WM in Australien sagte die Augsburgerin, gebe es zwar auch Vorlauf, Halbfinale und Endlauf. Allerdings sind nicht alle Läufe an einem Tag zu absolvieren. „Die Regeneration und das Management wird dann einfach besser.“ Gold, Silber und Bronze sicherten sich die Britin Kimberley Woods, Ana Satila aus Brasilien und die Französin Doriane Delassus.

Die zweite deutsche Finalistin, Nele Bayn (Leipziger KC), war als Zwölfte gerade so noch in den Endlauf gerutscht, in dem sie dann keinen guten Lauf mehr zeigen konnte. Mit großen Problemen bereits im ersten Streckenabschnit und am Ende acht gesammelten Strafsekunden landete die 25-Jährige auf Rang zwölf der diesmal 13 Finalistinnen. 13, weil sich Bayn zeitgleich mit einer anderen Paddlerin für das Finale qualifiziert hatte.

Die Olympia-Bronzegewinnerin von Tokio und zweifache Weltmeisterin, Andrea Herzog (Leipziger KC), war im Halbfinale als 30. und damit Letzte ausgeschieden. Die 25-Jährige hatte bereits in der Startphase große Probleme, lag nach den ersten sechs Toren in der Zwischenzeit schon 5,58 Sekunden auf die Erstplatzierte zurück und fand einfach nicht die Linie in dem wilden Wasser des Eiskanals. Hinzu kam ein verpasstes Tor, geahndet mit 50 Strafsekunden. Am Ende standen 58 Strafsekunden auf der Anzeigetafel.

Starker sechster Platz vom 19-Jährigen Niels Zimmermann

Eine beeindruckende Leistung des jungen Canadierspezialisten Niels Zimmermann (Leipziger KC): Der 19-Jährige paddelt bei Weltcup-Finale in Augsburg auf den sechsten Platz. Zwar ist der Rückstand auf den Sieger Nicolas Gestin aus Frankreich mit 8,86 Sekunden enorm groß. Doch Zimmermann sammelte im Gegensatz zur „Nullfahrt“ des Franzosen sechs Strafsekunden. Zweiter wurde der Slowake Matej Benus vor dem Spanier Miquel Trave.

Stark die Leistung des Nachwuchspaddlers – vor allem, da er dreimal sehr gute Läufe zeigte, insbesondere seine Geschwindigkeit war hoch. Der Leipziger konnte seine reine Fahrzeit von Lauf zu Lauf verbessern. So wurde er trotz zweier Strafsekunden Vorlauf-Vierter mit 1,59 Sekunden Rückstand auf den Erstplatzierten. Im Halbfinale paddelte der 19-Jährige auf Platz acht, mit einem Rückstand von 2,21 Sekunden bei vier Strafsekunden im Gepäck. „Ich hätte damit echt nicht gerechnet, und ich freue mich riesig, dass ich viel Selbstvertrauen holen konnte“, sagte Zimmermann. Mit seinen Fahrzeiten sei er extrem zufrieden, „die Berührungen waren halt schade“. Mit Blick auf die WM habe der Wettkampf ihm nun mentale Stärke gegeben.

Marianne Stenglein / Kanu Schwaben Augsburg / Presse / 6.9.2025 Text DKV Uta Büttner / Fotos von Marianne Stenglein

ARD-Livestream: https://www.ardmediathek.de/br/br24sport
Samstag, 06.09.: ab 14 Uhr Canadier Damen und Herren Halbfinale, ab 16 Uhr Canadier Damen und Herren Finale, Sonntag, 07.09.: ab 14 Uhr Kajak Cross Damen und Herren, Viertelfinals, Halbfinals und Finals

Live-Ergebnisse: https://www.canoeicf.com/canoe-slalom-world-cup/augsburg-2025/results

Live-Streaming ICF: https://www.canoeicf.com/canoe-slalom-world-cup/augsburg-2025/watch-live

Ergebnisse der Finalrennen:

C 1 Damen: 1.Platz Kimberley Woods/GBR, 2. Platz Ana Satila / BRA, 3.Platz Doriane Delassus (5.Platz Elena Lilik, 12. Platz Nele Bayn/LKC)

C 1 Herren: 1. Platz Nicolas Gestin / FRA, 2. Platz Matej Benus /SVK, 3. Platz Miguel Travé/ESP (6. Platz Niels Zimmermann, 10. Platz Lennard Tuchscherer/LKC )

 

 

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