Weltcup in Frankreich: Enttäuschung im Canadier

14.06.2025 16:02
von Presse KSA

Endlich ist der Knoten geplatzt!

Nach den erfolgreichen Ergebnissen im Kajak beim zweiten Weltcup im französischen Pau gestern folgte die große Enttäuschung heute in der Canadierdisziplin. Die Finals der Damen und Herren fanden ohne deutsche Beteiligung statt. Cheftrainer Klaus Pohlen zieht positives Fazit für den Kajak-Bereich. Im Canadier ist bis zur WM noch einiges zu tun.

Bestes Ergebnis erreichte Nele Bayn (Leipziger KC) mit Platz 15. Ihr fehlten 0,31 Sekunden auf den letzten Finalplatz. Zwar kam die 25-Jährige ohne Berührung durch den Stangenparcours, allerdings verlor sie zwischen Tor sechs und zwölf komplett die Linie, was sie sehr viel Zeit kostete. Richtig ärgerlich war das Ausscheiden von Tokio-Olympia-Bronzegewinnerin Andrea Herzog (Leipziger KC). Die 25-Jährige zeigte einen sehr starken Lauf, mit ihrer reinen Fahrzeit hätte sie die Qualifikation gewonnen. Allerdings befuhr sie Tor 17 äußerst knapp, woraufhin die Kampfrichter entschieden, es war nicht korrekt und ahndeten es mit 50 Strafsekunden. Am Ende bedeutete das Rang 43. Ihre Clubkameradin, Nachwuchsathletin Kimberley Rappe, präsentierte sich mit Platz 24 in dem 47-köpfigen Feld gut. Für die 20-Jährige galt es vorrangig, Erfahrungen bei der Weltelite zu sammeln. Sie wird wie Kajakpaddlerin Paulina Pirro (KSV Bad Kreuznach) nun die Weltcupserie verlassen und sich auf die U23-WM vorbereiten. Damit entfällt für die in Rekonvaleszenz befindliche Elena Lilik (KS Augsburg) nun auch im Canadier der interne Ausscheid um die Teilnahme an der WM in Australien.

Der beste deutsche Canadier, Sideris Tasiadis (KS Augsburg), landete auf Platz 23. Der 35-Jährige verlor im zweiten Streckenabschnitt die Linie und damit Sekunden um Sekunden. Hinzu kam noch eine Stangenberührung, verbunden mit zwei Strafsekunden. Auch Lennard Tuchscherer (Leipziger KC) hatte mit dem Kurs zu kämpfen. Hinzu kamen vier Strafsekunden und damit Rang 28 für den 26-Jährigen. Für den 19-jährigen Niels Zimmermann galt es, weitere Erfahrungen in der Weltspitze zu sammeln. Mit einer Torstabberührung paddelte er am Ende auf den 39. Platz in dem 70 Mann starken Starterfeld.

„Nach den gestrigen Ergebnissen hatte ich ein supergutes Gefühl“, sagte Cheftrainer Klaus Pohlen. Die Mannschaft habe nach den sehr durchwachsenen Ergebnissen beim Weltcup-Auftakt vor einer Woche die Herausforderung angenommen. Mit den zwei Weltcup-Siegen im Kajak-Einer durch Noah Hegge (KS Augsburg) und Ricarda Funk (KSV Bad Kreuznach) und den beiden weiteren Finalteilnahmen von Emily Apel (KS Augsburg) und Stefan Hengst (KR Hamm) zeigte sich Pohlen äußerst zufrieden. Im Canadierbereich – ausgenommen Andrea Herzog – reiche es aktuell nicht, in der absoluten Weltspitze mitzufahren, konstatierte er nach den Leistungen von heute. Jetzt werde der Weltcup in Prag angeschaut und immer mit Blick auf den Saisonhöhepunkt, die WM in Australien, „müssen wir uns in Ruhe mit den Trainern zusammensetzen, um jeden einzeln für einen individuellen Trainingsaufbau noch einmal anzuschauen. Zum Glück ist die WM noch weiter weg.“ Dass die Jüngeren sich nicht weiter vorn platzieren konnten, sei okay, „das sind schwere Strecken“.

Mit dem Verlassen der A-Nationalmannschaft durch Paulina Pirro (KSV Bad Kreuznach) und Kimberley Rappe (Leipziger KC) „wird Elena Lilik, wenn sie fit ist, die beiden Startplätze im K1 und C1 bekommen“, informierte Pohlen.

Am morgigen Sonntag werden die Wettkämpfe im Cross ausgetragen. Start mit Kajak-Cross Individual 10.15 Uhr. Die Kopf-an-Kopf-Rennen beginnen 14.10 Uhr.

Text: Uta Büttner

Live-Ergebnisse: https://www.canoeicf.com/canoe-slalom-world-cup/pau-2025/results

Live-Streaming: https://www.canoeicf.com/canoe-slalom-world-cup/pau-2025/watch-live

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