WM Kanuslalom Pau

01.10.2017 18:25
von Marianne Stenglein

... zum Abschluss konnten die K 1 Damen noch eine Bronzemedaille herausfahren – Pech hatte Sideris Tasiadis – welcher im Semifinale noch führte – und fuhr sich unter den Top 11 im Finale auf den sechsten Platz - bei dieser starken Konkurrenz!

Nach dem Halbfinale führte der Kanu Schwabe Sideris, leider musste er dadurch als Letzter starten und kam irgendwie aus dem Takt – gerade an der Walze bei Tor 19 und dadurch verlor er dann wertvolle Zeit. Schade, wir hätten ihm so gerne eine WM Medaille gewünscht, aber trotzdem ist er hervorragend gefahren und bot eine tolle Leistung. Der zweite Deutsche Franz Anton wurde im Endresultat neunter. Alle Details siehe unten.

Zum WM-Abschluss nochmal Bronze durch Ricarda Funk

Ricarda Funk (Bad Kreuznach) hat am heutigen Abschlusstag der Kanu-Slalom-Weltmeisterschaften in Pau (Frankreich) die Bronzemedaille im Kajak-Einer gewonnen. Das Team des Deutschen Kanu-Verbandes (DKV) beendet die Titelkämpfe mit einmal Gold, einmal Silber und zweimal Bronze.

Im ersten Finale des Tages paddelte Weltcup-Gesamtsiegerin Ricarda Funk zum sechsten Mal in einem Einzelrennen dieser internationalen Saison aufs Podium. Hinter Jessica Fox (Australien) und Jana Dukatova aus der Slowakei gewann sie zum Abschluss eines langen Wettkampfjahres Bronze. Im Ziel zollte sie zunächst der souveränen Leistung der neuen Weltmeisterin Respekt: „Ich wusste, um das zu schaffen, muss man gutes Wasser haben und wirklich alles perfekt sein. Ich wollte die Linie fahren, die ich mir vorgenommen habe, die Linie, die für mich passt, egal, was die anderen machen. Das hat sich ausgezahlt, ich habe Bronze gewonnen und ich bin megahappy, das war für mich eine Saison, die schwer zu toppen ist“, strahlte die 25-Jährige, Lisa Fritsche machte mit Rang sechs den starken Auftritt der Kajak-Damen perfekt. „Es war mein Ziel ins Finale zu fahren und das habʹ ich geschafft, freute sich die Hallenserin, ich habe einfach versucht, noch einmal Spaß zu haben auf dieser Strecke. Ich danke dem ganzen Team, die mich unterstützt und angefeuert haben, das hat auf jeden Fall nochmal gepusht. In einem Aufwärtstor habʹ ich richtig viel Zeit verloren, das war ein wenig schade, das hat zum Schluss nochmal richtig Kraft gekostet. Die dritte Deutsche im Bunde, Jasmin Schonberg aus Hamm, wurde im Halbfinale 14..

Zwei Eisen im Feuer hatte das DKV-Team auch im Finale der Herren im Canadier-Einer. Sideris Tasiadis (Augsburg) und Franz Anton (Leipzig) beendeten ihre WM in einem Finale, das wegen Zeitgleichheit im Halbfinale mit elf Startern ausgefahren wurde, auf den Plätzen sechs und neun. Weltmeister wurde der Slowene Benjamin Savsek vor den beiden Slowaken Alexander Slafkovsky und Michal Martikan. „An der Walze nach Tor 19 bin ich zu lange mitgefahren, dann hatte ich gar keinen Schwung mehr zum letzten Aufwärtstor. Dort war ich dann zu knapp dran, weil ich es wiedergutmachen und in diesem Moment zu viel wollte. Das war die falsche Entscheidung, weil mir unten dann die Geschwindigkeit fehlte“, analysierte Sideris Tasiadis, der mit Rang sechs aber gut leben konnte. „Die Saison war einfach saugut, Platz 12 bei der EM war das schlechteste Ergebnis, die Weltcupsaison war unglaublich. Man kann nicht immer gewinnen und man lernt aus Fehlern“, sagte der Gesamtweltcupsieger. „Ich bin sehr froh darüber, dass ich im Finale war“, fand auch Franz Anton, „auch dort habe ich eine ganz gute Leistung gezeigt. Ich bin aber auch froh, dass die Saison vorbei ist, die war doch sehr lang. Über diesen langen Zeitraum fit zu sein und diesen Fokus zu haben, auch mit der zusätzlichen Belastung durch den Zweier jeden Tag Wettkampf zu haben, war speziell für den Kopf eine hohe Belastung.“ Antons Vereinskollege Nico Bettge schied im Halbfinale aus und wurde 17..

DKV-Cheftrainer Michael Trummer war nach WM-Abschluss zufrieden mit seiner Mannschaft: „Wir sind mit der Zielstellung zwei Medaillen in den Einzeldisziplinen mit nach Hause zu nehmen nach Frankreich, in die Höhle des Löwen, gefahren. Dieses Ziel haben wir erreicht, dazu noch Gold und Silber in den Mannschaften gewonnen. Wir waren bis auf die Damen im Canadier-Einer in allen Finals stark vertreten, auch heute in den abschließenden Finals konnten wir dort wieder jeweils zwei Boote platzieren. Dort ist immer alles möglich, die Athleten müssen volles Risiko gehen. In einem nacholympischen Jahr muss man den Aktiven auch die Chance geben, ein bisschen durchzuatmen und neu zu starten in den Zyklus, der erst 2020 in Tokio endet. Die lange Pause im Sommer war für uns eine neue Situation, die uns die Chance auf ein wenig Urlaub bot, um danach einen Neuaufbau Richtung WM zu beginnen. Wenn wir die Ergebnisse betrachten, dann ist uns die Vorbereitung gut gelungen.“

Ergebnisse, WM in Pau, 2. Finaltag

Herren, Canadier-Einer: 1. Benjamin Savsek (SLO) 94,81 (2), 2. Alexander Slafkovsky (SVK) 96,29 (0), 3. Michal Martikan (SVK) 98,23 (0), 4. Edern Le Ruyet (FRA) 99,31 (0), 5. Roberto Colazingari (ITA) 100,01 (0), 6. Sideris Tasiadis (GER/Augsburg) 100,03 (0), ... 9. Franz Anton (GER/Leipzig) 102,02 (2), im Halbfinale ausgeschieden: 17. Nico Bettge (GER/Leipzig) 102,33 (0).
Damen, Kajak-Einer: 1. Jessica Fox (AUS) 97,14 (0), 2. Jana Dukatova (SVK) 101,76 (0), 3. Ricarda Funk (GER/Bad Kreuznach) 102,62 (0), 4. Luuka Jones (NZL) 107,20 (4), 5. Katerina Kudejova (CZE) 108,11 (2), 6. Lisa Fritsche (GER/Halle/S.) 108,91 (0), im Halbfinale ausgeschieden: 14. Jasmin Schornberg (GER/Hamm) 107,40 (2).

Die ganze Woche war herrliches Sommerwetter und am Samstagmorgen begann es Punkt acht zu regnen, zum Finale am Nachmittag gegen 16.30 Uhr besserte es sich dann Gott sei Dank wieder auf!

Eine wunderschöne Slalomwoche ging zu Ende, im Anschluss folgten dann noch die Wildwasser Finals, aber davon gibt es einen extra Bericht.

Marianne Stenglein / Referentin für Presse / Quelle DKV

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