Zusammenfassung des zweiten Kanuslalom Weltcups im französischen Pau
Hurra - Noah Hegge und Ricarda Funk siegten in Pau!

Herzlichen Glückwunsch an Noah Hegge und Ricarda Funk für ihren ICF Kanuslalom Weltcup Sieg in Pau!
Beim erste ICF Kanuslalom Weltcup im spanischen La Seu dUrgell hat es für das deutsche Team nicht so richtig geklappt, aber dafür holten sich
Ricarda Funk und Noah Hegge (KSV Bad Kreuznach & Kanu Schwaben) den Sieg im französischen Pau, jeweils im Kajak Einer.
Dafür dann erneut Enttäuschung im Canadier Einer und auch im Kayak Cross hatte es nicht für das deutsche Team geklappt.
Hier die Zusammenfassung der drei Tage im französischen Pau zum gesammelten Nachlesen:
Weltcup-Siege für Ricarda Funk und Noah Hegge im Kajak-Einer
Noah Hegge (Kanu Schwaben Augsburg) gewinnt sensationell den Weltcup im französischen Pau im Kajak-Einer. Auch Ricarda Funk (KSV Bad Kreuznach/KSA ) holt in dieser Disziplin Gold für Deutschland.
Noah Hegge zeigte zwei beeindruckende Rennen. Als Halbfinal-Erster startete der 26-Jährige als Letzter im Finale. Zum ersten Mal ist es dem Augsburger gelungen, einen zweiten starken Lauf herunter zu zaubern. Für ihn ist der Weltcup-Sieg im Kajak-Einer zugleich sein erster großer Erfolg in dieser Kanuslalom-Disziplin. „Es ist unglaublich für mich. Ich bin so glücklich über meine beiden guten Läufe“, sagte Hegge. Sein bisher größter Erfolg ist natürlich die Olympia-Bronzemedaille im Kajak-Cross in Paris. Silber und Bronze gingen an den Italiener Xabier Ferrazzi und den Österreicher Felix Oschmautz.
Verlass war wieder auf Tokio-Olympiasiegerin Ricarda Funk. Zwar war ihr Lauf nicht perfekt, an einigen Stellen hatte die 33-Jährige etwas zu kämpfen, dennoch reichte es zu Platz eins. „Ich war nicht ganz auf der Linie drauf. Aber ich habe Ruhe bewahrt und auf meine eigenen Fähigkeiten vertraut“, sagte die Rheinländerin. Aufgrund ihrer Fahrt ohne Stangenberührung reichte es mit 1,22 Sekunden Vorsprung zum Sieg auf die Zweitplatzierte Eva Pietracha aus Frankreich. Dritte wurde die Britin Lois Leaver.
Für die junge Emily Apel (Kanu Schwaben Augsburg) war es ein Erfolg, als Halbfinal-Elfte im Finale zu stehen. Leider konnte die 22-Jährige ihren fehlerfreien Lauf aus der Qualifikation nicht wiederholen. Sie startete gut in ihr Rennen, doch dann verlor sie etwas die Linie, verlor Sekunden und Sekunden. Hinzu kam, dass sie das vorletzte Tor verpasste. Mit insgesamt 52 Strafsekunden landete die Augsburgerin am Ende auf dem 13. Platz. Es waren 13 Finalistinnen, weil zunächst die Niederländerin Lena Teunissen disqualifiziert und damit nicht unter den besten Zwölf war. Erst viel später, nach Einspruch, wurde die Desqualifikation zurückgenommen, die aufgrund fehlerhafter Technik zu Unrecht erfolgte. Die Jury entschied dann, die Halbfinal-13. dennoch im Finale starten zu lassen.
Stefan Hengst (KR Hamm) hatte als Zwölfter zeitgleich mit einem anderen Starter knapp den Finaleinzug geschafft. Im Finale der somit 13 Besten startete der 31-Jährige gut in sein Rennen. Dann verlor er die Linie vor dem Tor 17, touchierte es und verlor viele Sekunden im letzten Abschnitt, weshalb es am Ende nur zu Platz elf reichte.
Junge Athleten müssen noch viel Erfahrung sammeln
Mit Platz 44 hatte Nachwuchspaddler Enrico Dietz (RKV Bad Kreuznach) keine Chance auf den Finaleinzug. Allerdings zeigte der 19-Jährige abschnittsweise ein gutes Rennen, was für die Zukunft hoffen lässt. Nachwuchshoffnung Paulina Pirro (KSV Bad Kreuznach) paddelte auf Platz 41. Die 19-Jährige war chancenlos. Auch ohne der 52 Strafsekunden, die sie sich einhandelte, wäre sie mit ihrer reinen Fahrzeit von 115,89 Sekunden weit entfernt vom Finaleinzug gewesen. Damit wird Pirro den Weltcup-Zirkus verlassen und sich auf die U23-WM vorbereiten.
Am Samstag fanden die Vorläufe und Finals im Canadier-Einer der Damen und Herren statt.
Weltcup in Frankreich: Enttäuschung im Canadier: Cheftrainer Klaus Pohlen zieht erste Bilanz
Nach den erfolgreichen Ergebnissen im Kajak beim zweiten Weltcup im französischen Pau gestern folgte die große Enttäuschung heute in der Canadierdisziplin. Die Finals der Damen und Herren fanden ohne deutsche Beteiligung statt. Cheftrainer Klaus Pohlen zieht positives Fazit für den Kajak-Bereich. Im Canadier ist bis zur WM noch einiges zu tun.
Bestes Ergebnis erreichte Nele Bayn (Leipziger KC) mit Platz 15. Ihr fehlten 0,31 Sekunden auf den letzten Finalplatz. Zwar kam die 25-Jährige ohne Berührung durch den Stangenparcours, allerdings verlor sie zwischen Tor sechs und zwölf komplett die Linie, was sie sehr viel Zeit kostete. Richtig ärgerlich war das Ausscheiden von Tokio-Olympia-Bronzegewinnerin Andrea Herzog (Leipziger KC). Die 25-Jährige zeigte einen sehr starken Lauf, mit ihrer reinen Fahrzeit hätte sie die Qualifikation gewonnen. Allerdings befuhr sie Tor 17 äußerst knapp, woraufhin die Kampfrichter entschieden, es war nicht korrekt und ahndeten es mit 50 Strafsekunden. Am Ende bedeutete das Rang 43. Ihre Clubkameradin, Nachwuchsathletin Kimberley Rappe, präsentierte sich mit Platz 24 in dem 47-köpfigen Feld gut. Für die 20-Jährige galt es vorrangig, Erfahrungen bei der Weltelite zu sammeln. Sie wird wie Kajakpaddlerin Paulina Pirro (KSV Bad Kreuznach) nun die Weltcupserie verlassen und sich auf die U23-WM vorbereiten. Damit entfällt für die in Rekonvaleszenz befindliche Elena Lilik (Kanu Schwaben Augsburg) nun auch im Canadier der interne Ausscheid um die Teilnahme an der WM in Australien.
Der beste deutsche Canadier, Sideris Tasiadis (Kanu Schwaben Augsburg), landete auf Platz 23. Der 35-Jährige verlor im zweiten Streckenabschnitt die Linie und damit Sekunden um Sekunden. Hinzu kam noch eine Stangenberührung, verbunden mit zwei Strafsekunden. Auch Lennard Tuchscherer (Leipziger KC) hatte mit dem Kurs zu kämpfen. Hinzu kamen vier Strafsekunden und damit Rang 28 für den 26-Jährigen. Für den 19-jährigen Niels Zimmermann galt es, weitere Erfahrungen in der Weltspitze zu sammeln. Mit einer Torstabberührung paddelte er am Ende auf den 39. Platz in dem 70 Mann starken Starterfeld.
„Nach den gestrigen Ergebnissen hatte ich ein supergutes Gefühl“, sagte Cheftrainer Klaus Pohlen. Die Mannschaft habe nach den sehr durchwachsenen Ergebnissen beim Weltcup-Auftakt vor einer Woche die Herausforderung angenommen. Mit den zwei Weltcup-Siegen im Kajak-Einer durch Noah Hegge (Kanu Schwaben Augsburg) und Ricarda Funk (KSV Bad Kreuznach & KSA) und den beiden weiteren Finalteilnahmen von Emily Apel (Kanu Schwaben Augsburg) und Stefan Hengst (KR Hamm) zeigte sich Pohlen äußerst zufrieden. Im Canadierbereich – ausgenommen Andrea Herzog – reiche es aktuell nicht, in der absoluten Weltspitze mitzufahren, konstatierte er nach den Leistungen von heute. Jetzt werde der Weltcup in Prag angeschaut und immer mit Blick auf den Saisonhöhepunkt, die WM in Australien, „müssen wir uns in Ruhe mit den Trainern zusammensetzen, um jeden einzeln für einen individuellen Trainingsaufbau noch einmal anzuschauen. Zum Glück ist die WM noch weiter weg.“ Dass die Jüngeren sich nicht weiter vorn platzieren konnten, sei okay, „das sind schwere Strecken“.
Mit dem Verlassen der A-Nationalmannschaft durch Paulina Pirro (KSV Bad Kreuznach) und Kimberley Rappe (Leipziger KC) „wird Elena Lilik, wenn sie fit ist, die beiden Startplätze im K1 und C1 bekommen“, informierte Pohlen.
Weltcup Frankreich: Deutsche hatten keine Chance im Kajak-Cross
Im Kajak-Cross haben die Deutschen noch Nachholbedarf. Auch beim zweiten Weltcup im französischen Pau konnte niemand das Finale erreichen. Die besten Ergebnisse erreichten Ricarda Funk (KSV Bad Kreuznach), Andrea Herzog (Leipziger KC) und Stefan Hengst (KR Hamm) mit der Viertelfinalteilnahme. Bei den Damen gewann die Spanierin Miren Lazkano vor Chiara Sabattini aus Italien und der Landsfrau Maialen Chourraut. Die Herrenkonkurrenz entschied der Spanier Pau Echaniz für sich. Silber und Bronze holten der Tscheche Matyas Novak und Mathurin Madore aus Frankreich.
Auch im Cross Individual, dem Einzelzeitfahren, blieb das DKV-Team medaillenlos. Gold, Silber und Bronze gingen bei den Damen an Camille Brigent (Frankreich), Ajda Novak (Slowenien) und Jessica Fox (Australien). Bei den Herren gewann dieses Format Jakub Krejci (Tschechien) vor Sam Leaver (Großbritannien) und Landsmann Matyas Novak.
Paris-Olympia-Dritter Noah Hegge (Kanu Schwaben Augsburg) ist bereits im ersten Kopf-an-Kopf-Rennen ausgeschieden. Der 26-Jährige war gut vom Start weggekommen, war zunächst an zweiter Position. Doch am ersten Aufwärtstor wurde der vom Italiener Giovanni de Gennaro attackiert. Beide behinderten sich, blieben im Tor hängen, was die beiden anderen Konkurrenten für sich nutzen konnten, indem sie einen großen Abstand herausholten. Keine Chance damit für Hegge auf ein Weiterkommen, auch wenn er sich am letzten Aufwärtstor als zwischenzeitlich Vierter noch den Italiener schnappte und als Dritter über die Ziellinie fuhr.
Knapp war das frühzeitige Aus von Ricarda Funk: Sie schien sich als Zweite in ihrem mit Angele Hug (Frankreich), Jessica Fox (Australien) und Chiara Sabattini (Italien) stark besetzten Viertelfinale für das Halbfinale qualifiziert zu haben. Doch dann entschied die Jury nach einigen Sekunden auf einen Fehler bei ihrer Kajakrolle. Damit schied die 33-Jährige als Dritte dieses Rennens aus.
Andrea Herzog schied in ihrem Rennen als Vierte aus. Für die Canadierspezialistin, die erstmals in diesem Jahr im Cross antritt, gilt es, viel Erfahrung zu sammeln. In ihrem Viertelfinale hatte sie sich mit einem guten Kampf am ersten Aufwärtstor auf den zweiten Platz vorgekämpft, dann allerdings die Linie verloren und sich auf der geraden Strecke überholen lassen.
Stefan Hengst lässt aktuell seine sonst gewohnte Aggressivität vermissen. Der 31-Jährige verlor im Viertelfinale am ersten Aufwärtstor den Kampf gegen den Australier Benjamin Pope. Damit war er so weit abgeschlagen, dass er keine Chance hatte, vorn noch einmal anzugreifen.
Canadierspezialistin Nele Bayn (Leipziger KC) war bereits im ersten Kopf-an-Kopf-Rennen ausgeschieden. Mit Clubkameradin Herzog lieferte sie sich in diesem Achtelfinale einen harten Zweikampf, den Herzog für sich entscheiden konnte und somit als Zweite in diesem Rennen ist das Viertelfinale paddelte. Für sie ist der Kajak-Cross wie für Herzog Neuland in dieser Saison.
Keine Medaillen für die Deutschen im Kajak-Cross Individual
In den Qualifikationsrennen für die Kopf-an-Kopf-Rennen, die zugleich als Medaillenwettkampf Kajak-Cross Individual gewertet werden, konnten die Deutschen ebenfalls nicht auf Podest paddeln. Als beste Deutsche bei dieser Wertung paddelte Ricarda Funk auf Platz sechs. Andrea Herzoglandete auf Rang 16, gefolgt von Clubkameradin Nele Bayn, die zwei Hundertstelsekunden langsamer war. Alle Drei hatten sich damit für die Kopf-an-Kopf-Rennen der Top 32 qualifiziert. Gestartet waren 47 Paddlerinnen. Mit den Ergebnissen haben sich damit die Frauen im Vergleich zum Weltcup-Auftakt vorige Woche leicht verbessert.
In der Herrenkonkurrenz im Einzelzeitfahren hatten sich Noah Hegge und Stefan Hengst (KR Hamm) mit Plätzen 24 und 30 für die Kopf-an-Kopf-Rennen qualifiziert. Wie bereits beim Weltcup-Auftakt vorige Woche verpasste Cross-Spezialist Tillmann Röller (KV Schwerte) mit Rang 34 erneut die Kopf-an-Kopf-Rennen der besten 32. Dem 23-Jährigen fehlten 0,08 Sekunden, um sich zu qualifizieren. Schade für ihn, denn seine Stärke liegt definitiv im Kampf Mann gegen Mann.
Text: Uta Büttner
Weiter geht es nun mit dem 3. Weltcup vom 27.-29.Juni in Prag / Tschechien. Wir freuen uns wenn unsere Elena Lilik dann dort am Start in ihren beiden Disziplinen K1 und C 1 Damen dabei ist.
Hier finden Sie sämtliche ICF Weltcup Austragungsorte 2025 im Kanuslalom & Kayak Cross
1. Weltcup im Kanuslalom 06.-08. Juni 2025 in La Seu d'Urgell / Spanien
2. Weltcup im Kanuslalom 13.-15. Juni 2025 in Pau / Frankreich
3. Weltcup im Kanuslalom 27.-29. Juni 2025 in Prag / Tschechien
4. Weltcup im Kanuslalom 29.-31. August in Tacen / Slowenien (Ljubljana)
5. Weltcup im Kanuslalom 04.-07. September in Augsburg / Deutschland (Finale)
Die Weltmeisterschaft findet vom 29. September bis 04. Oktober 2025 auf der Olympiastrecke 2000 in Penrith/Australien (Sydney) statt
Marianne Stenglein / Kanu Schwaben Augsburg / Presse / Zusammenfassung Pau / Fotos der Kanu Schwaben Teilnehmer von Marianne Stenglein
Live-Ergebnisse: https://www.canoeicf.com/canoe-slalom-world-cup/pau-2025/results
Live-Streaming: https://www.canoeicf.com/canoe-slalom-world-cup/pau-2025/watch-live