Wildwasser Rennsport
im Wildwasserrennsport gilt es, eine Wildwasserstrecke in kürzester Zeit mit dem Boot zu befahren. Für ein Wildwasserrennen muss das befahrene Gewässer mindestens den Schwierigkeitsgrad III haben. Beim Wildwasserrennsport ist die höchste zu erreichende Auszeichnung der Weltmeisterschaftstitel.
Die deutsche Wildwasser Rennsport Nationalmannschaft gehört seit Jahren zu den erfolgreichsten Teams der Welt. Bei Wildwasserrennen auf Flüssen mit fließendem und wild bewegtem Wasser gehen die Sportlerinnen und Sportler in einem Abstand von 30-60 Sekunden auf die Strecke.
Man unterscheidet zwischen Classic Rennen und Sprint Rennen. Die erste Wildwasser Sprint Weltmeisterschaft fand 2011 in Augsburg auf dem Eiskanal / Olympiakanal statt und war ein voller Erfolg. Bei Sprintrennen ist die Wettkampfstrecke mindestens 200 Meter und höchstens 600 Meter lang.
Die Kanu Schwaben richten seit über 15 Jahren nationale / internationale Wildwasser Sprint Wettkämpfe auf dem Eiskanal/Olympiakanal aus. Auch diverse Sportler waren sehr erfolgreich, obwohl das Hauptaugenmerk auf dem Kanuslalom liegt. Ein erfolgreicher Vertreter in den früheren Jahren war ja Karl Heinz Englet, seit 2011 sind es Normen Weber und Sabine Füßer.
Bei den Kanu Schwaben sind folgende Sportler vorne mit dabei. Normen Weber im Canadier Einer und Zweier Herren und Sabine Füßer im Kajak Einer Damen.
Sabine Füßer internationale Erfolge:
EM: 5x Gold / 3x Silber / 1x Bronze
WM: 2x Gold / 2x Silber / -
Normen Weber internationale Erfolge:
WM: 1x Gold / 4x Silber / 5x Bronze
EM: 3x Gold / 3x Silber / 7x Bronze
JWM: 1x Gold / - / -
Zusätzlich noch nationale Erfolge.
Raketen Normen Weber ist Europameister 2015

„Ziel Nummer 1 erreicht“, so ließ er am Samstag nach dem Nacht-Sprintfinale um 21:20 Uhr verlauten. Ein fast perfekter Lauf gelang ihm dabei auf dem Vrbas bei den Europameisterschaften, die vom 3. bis 7. Juni in Banja Luka stattgefunden haben. Aber dies war bereits seine fünfte von insgesamt sieben Medaillen die der Oberleutnant der Bundeswehr erkämpfte.
Es begann alles am Donnerstag. Der Classic-Start war für 10:00 Uhr geplant und die „Einschaukeltour“ zum wach werden vor dem ersten Start wurde absolviert. Im Ziel plötzlich die Nachricht einer Rennverschiebung. Ein Kraftwerksausfall oberhalb der Rennstrecke hat die Organisation erreicht und der Wasserstand konnte nicht mehr zu 100% garantiert werden. Mit 2-stündiger Verspätung begannen die Wettkämpfe und der Startintervall wurde von 1 Minute auf 30 Sekunden verkürzt, um somit allen Teilnehmer einen möglichst gleichbleibenden Wasserstand zu garantieren. Der für Kanu-Schwaben-Augsburg startende Weber legte gleich los wie die Feuerwehr und war nach 3 Minuten auf der Rennstrecke in Front. Im Ziel reichte es gegen den Seriensieger Milihram aus Croatien zu Platz 2. „Ein perfekter Einstieg in die EM für das deutsche Team“, so der Bundestrainer Gregor Simon. So sollte es auch kommen. In den folgenden Kategorien der K1 Herren und Damen gab es Doppelsiege für die Deutschen zu feiern. Aufgrund des stetig ansteigenden Wasserstandes wurde vor Beginn der C1 Damen und C2 Herren das Rennen abgesagt und auf den morgigen Tag mit den Teamrennen verschoben.
Ein Mammutprogramm für Freitag machte Weber Kopfzerbrechen. Im C2 ging er noch mit Partner Rene Brücker auf die Strecke und in den Teamrennen im C1 und C2 dann am Nachmittag auch. Mit der gefundenen Lockerheit, einer Medaille bereits in der Tasche, ging er die Wettkämpfe an.
Platz 3. Im Herren C2 Rennen war die Sensation für das Duo, das letztlich nicht mit der Medaille gerechnet hat. Der Sieg ging ebenso an das deutsche Team in der Besetzung Pesch-Nies. Für die Teamrennen waren die Deutschen also bestens gerüstet und sie gewannen in den 4 Kategorien vier Titel. Nur im Canadier Einer der Damen waren sie nicht am Start und konnten somit keine Medaille verbuchen. „Ein geiler Tag“, sagte Weber nach den ersten vier Wettkämpfen und vier Medaillen. „Jetzt muss ich mich regenerieren, um morgen beim Sprint wieder voll angreifen zu können.“ Gesagt getan konnte er auf Wolke 7 schwebend die Strapazen der letzten Wettkampftage anscheinend mühelos verarbeiten und die Qualifikation im Sprint als 2ter beenden. Auch im C2 qualifizierte er sich als 8ter mit seinem Partner für das Finale. Dort sprang am Ende Rang 9. heraus. Den Titel im C1 gewann Weber mit einer schnelleren Zeit als in der Qualifikation und einem Vorsprung von 0,26 Sekunden vor dem amtierenden Sprintweltmeister aus Tschechien.
Den Abschluss bildeten die Teamwettbewerbe in denen die deutschen immer den Vize-Titel nach Deutschland holen konnten. Sprich Medaillen 6 und 7 für den Kanu-Schwaben Weber. Aber auch hier gewann mit Sabine Füsser von den Kanu-Schwaben-Augsburg eine weitere Augsburgerin eine Medaille. Im Einzel auf der klassischen Distanz hatte sie noch nicht ihren besten Tag. Im Sprint griff sie am Samstag voll an. Die Qualifikation absolvierte sie mit der zweit besten Zeit und hatte Hoffnungen auf eine Einzelmedaille. Der Finallauf verlief leider nicht wie gewünscht und sie wurde am Ende elfte.
Dafür war die Silbermedaille eine Genugtuung und lässt die Motivation für den Weltcup und die WM in Wien in 3 Wochen vollends aufleben……